Weihnachtstraditionen in Umbrien

Dez. 13, 2021 | Essen und Wein, Festival, Kultur und Musik | 0 Kommentare

Während der Weihnachtszeit bereiten sich in Umbrien alle Städte und Dörfer auf das Weihnachtsfest vor. Es gibt zahlreiche Ausstellungen, lebendige Krippen und Weihnachtsmärkte. In Gubbio können Sie jedes Jahr ab dem 8. Dezember den größten Weihnachtsbaum der Welt bewundern! Die Weihnachtstraditionen in Umbrien beziehen sich hauptsächlich auf die Vorbereitung des Festes, das im Kreise der Familie gefeiert wird.

Krippe in Assisi

Weihnachtstraditionen in Umbrien

Zu Hause bereiten sich die Italiener schon einen Monat im Voraus auf Weihnachten vor, indem sie zum Beispiel mit der ganzen Familie Cappelletti (frische Tortellini mit Fleischfüllung) zubereiten. Für die Italiener ist das Weihnachtsfest eines der wichtigsten Feste des Jahres. Am Heiligabend, „la vigilia di natale“, gehen viele Italiener in die Kirche und essen ein Fischmenü. Am ersten Weihnachtstag stehen Cappelletti auf dem Speiseplan, gefolgt von einem Fleischgericht.

In dieser Zeit können Sie die „torciglione“ in den Bäckereien der Provinz Perugia sehen. Viele Frauen backen diesen Kuchen zu Hause und er wird im Dezember oft zum Kaffee angeboten. Er hat die Form einer Schlange und wird mit vielen Mandeln, Eigelb und Zucker hergestellt.

Torciglione, Kuchen zu Weihnachten in Umbrien

Geschichte oder Legende?

Dieser typische Kuchen in Form einer gewundenen Schlange stammt aus der Nähe des Trasimenischen Sees. Es heißt, dass die Menschen am Trasimenischen See schon in der Antike um den 21. Dezember, dem Tag, an dem der Winter beginnt und die Tage länger werden, ähnliche Kuchen gebacken haben. Damals hatte es noch nichts mit Weihnachten zu tun (das gab es noch nicht), aber der Brauch blieb bestehen. Die runde Form der Schlange symbolisierte das Ende des Jahres und den Beginn eines neuen Jahres.

Man sagt, dass der Name Torciglione aus dem Mittelalter stammt. Damals bekamen die Mönche auf der Insel Maggiore unerwartet Besuch von Gesandten des Papstes. Es hatte mehrere Tage lang gefroren, deshalb konnten sie nicht angeln. Die Mönche improvisierten den Kuchen mit den Zutaten, die sie noch zu Hause hatten, gaben ihm die Form des Aals aus dem See, des „anguilla“, und nannten ihn torciglione.

Im Mittelalter wurde die Form auch als Symbol für die Schlange aus der Offenbarung Jesu Christi durch Johannes verwendet. Ist die Schlange einmal durchgeschnitten und gegessen, ist sie besiegt. Noch heute trägt die Torciglione auf ihrem Rücken Pinienkerne oder Mandelstücke, die die Haut der Schlange mit ihren Schuppen darstellen, und zwei Augen, die oft aus Kaffeebohnen bestehen, die teuflischen Augen der Versuchung.

Die Torciglione schmeckt großartig und viele Italiener wissen nicht, welche Idee dahinter steckt, aber die Rezepte werden von Generation zu Generation weitergegeben.

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